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2012 | WB | ÜB Kloster | 8926 | Kappel am Albis

Auftraggeberin: Verein Kappelerhof, 8926 Kappel am Albis

Weiterbauen im historischen Klosterbezirk

Alle Eingriffe im historischen Klosterbezirk stehen unter dem Motto des Weiterbauens der räumlichen und städtebaulichen Struktur. Sie versehen sich jedoch nicht als Weiterbauen an den einzelnen Gebäuden. Ziel der Massnahmen ist es, die einzelnen Bauten auf ihre eigentliche Grundstruktur und Bestimmung zurückzuführen und neue Funktionen wo möglich in sinnvollen, modernen und technisch zeitgemässen Neubauten zu konzentrieren. Die bestehende Situation ist durch Rückbau zu klären und verschüttete Spuren sind freizulegen. Explizit gilt dies für den Verlauf der alten Klostermauer im Bereich des heutigen Schopfes oder die durch Umbauten verunklärte Grundstruktur der alten Viehscheune.

Die Kaltdächer und unbeheizten Scheunen sind als solche zu erhalten und nicht mit aufwendigen, teuren Massnahmen in thermisch gedämmte Konstruktionen zu überführen. Ziel ist weiter die Erhaltung der ruhigen, geschlossenen und identitätsstiftenden Dachlandschaften, welche durch Ergänzen von Dachgauben und Dachflächenfenstern viel von ihrem Charme einbüssen würden. Aus diesem Grund verzichten wir auf das geforderte Aufzeichnen des Veranstaltungsraums im Dachstock der alten Rinderscheune, der Büroräume in der neuen Rinderscheune oder der Atelierräume in der Postscheune. Diese Massnahmen sind im vorliegenden Konzept realisierbar, besonders die Büro- und Ateliernutzung aber im Sinne der Grundhaltung und der erzielbaren Rendite zu überdenken.

Der neue Parkplatz an der Nordwestecke wird mittels erweiterter Klostermauer in den Klosterbezirk integriert und Teil der Anlage. Durch die selbstverständliche Stellung der anstelle des alten Magazingebäudes erstellten Neubauten parallel zur Postscheune wird die visuelle Durchlässigkeit der Anlage gestärkt. Durch die klare Abgrenzung mit Privatgärten und der neuen Wegeführung wird der Besucher jedoch durch die umgebaute Postscheune selbstverständlich auf die eigentliche Zugangsachse gelenkt.

 

Landwirtschaftlicher Betrieb ausserhalb des eigentlichen Klosterbezirks

Der Kerngedanke des neuen landwirtschaftlichen Betriebskonzepts ist das Herauslösen aus dem Klosterbezirk, da sich die heutige Nutzung des Klosters als Seminarhotel und touristischer Anziehungspunkt in Verbindung mit den bestehenden Interessen von Ortsbildschutz und Denkmalschutz nur schwer mit den Abläufen einer effizienten Landwirtschaft vereinbaren lässt. Das Idealprojekt müsste unseres Erachtens daher die Neuerrichtung des landwirtschaftlichen Betriebs in unmittelbarer Nähe, aber ohne Beeinträchtigung durch das Kloster vorsehen. Im Rahmen der Vorgaben des Wettbewerbs wird der Betrieb aber auf dem zur Verfügung stehenden Areal vom Klosterbetrieb getrennt und neu aufgebaut.

Der Landwirtschaftsbetrieb wird geduckt in die Landschaft integriert. Die umlaufende Stützmauer vereinigt Stallgebäude, Laufhöfe und Fahrsilo zu einer Grossform, welche durch ihre tiefe Höhenlage, das durchgängig begrünte Pultdach und die bis zu eine Höhe von 2m angeböschte Weide Teil der Landschaft wird und die Sicht auf den Klosterbezirk freigibt. Alle Funktionen wie Kuhstall, Jungtierstall und Remise werden in einem Gebäude zusammengefasst und werden über eine durchlaufende, interne Erschliessungsachse bedient.

Situation
Schema Bestand | Abbruch | Neubau
Grundriss Erdgeschoss Stallgebäude | Remise
Grundriss Obergeschoss Stallgebäude | Remise
Nordfassade
Schnitt
Westfassade
Ostfassade
Wohngebäude
.hausformat|Webdesign,Typo3,3DAnimation,Video,Game,Print